Johannes Bollen Lindern in der protestantischen Zeit
Für einen schnellen Überblick wählen Sie den Button "Foliensatz zum Vortrag vom 13.11.2018 im Heimathaus der Gemeinde Lindern"
Vorwort
Was hat das traditionell katholisch geprägte Oldenburgische Münsterland - und speziell die Gemeinde Lindern - mit der Reformation zu tun? - Wer einen Blick in die Geschichte wirft und vielleicht ein wenig Familienforschung betreibt, stellt fest: eine ganze Menge, denn die Vorfahren der alteingesessenen Bewohner waren allesamt Lutheraner, und ihre Kirchenlieder waren ebenso protestantisch wie ihre Messen und ihre Feiertage. Zwischen 1543, als der Linderner Pastor Schmied seine Seelsorge nach der neuen protestantischen Kirchenordnung auszurichten begann, und dem Jahr 1613, als dem protestantischen Prediger Hinrich Rave Absetzung und Ausweisung angekündigt wurden, liegen 70 Jahre Linderner Geschichte.
In der protestantischen Zeit wurden in vielerlei Hinsicht die Grundlagen für das spätere Gemeindeleben gelegt. Einige Beispiele: Es gab – soweit bekannt - den ersten Vogten
und den ersten Lehrer
in Lindern. Die Kirchspielsschatzung als wichtigste und dauerhafte Steuer
wurde eingeführt. Höfe wurden geteilt und neue entstanden, das Bild der Dörfer
prägte sich aus.
Hier sind einige der Bruchstücke der Überlieferung einer spannenden Zeit zusammengetragen. Sie geben einen Eindruck davon, wie die neue Lehre ins Kirchspiel Lindern kam und unter welchen Umständen sie umgesetzt wurde.
Im Mittelpunkt stehen zwei bisher wenig beachtete Linderner: die Pastoren Tillmann Schmied
und Dethard Fabri
, Vater und Sohn.